Preise auf der Website angeben: ja oder nein?

Preise angeben auf der Website

Vor- und Nachteile der Preisangabe, inklusive Praxistipps zur Umsetzung.

Soll man auf der Web­seite die Preise für seine Lei­stun­gen ange­ben? An die­ser Frage schei­den sich die Gei­ster. Gerade Bera­ter und Coa­ches tun sich schwer, hier eine Ent­schei­dung für sich zu fin­den.

Viele Unter­neh­men machen es sich bei den Preis­an­ga­ben auf ihrer Web­site ein­fach, indem sie schrei­ben: „Gerne erstel­len wir Ihnen ein indi­vi­du­el­les Ange­bot.

Ist die Bera­tungs­lei­stung sehr indi­vi­du­ell, ist das OK. Oft­mals liegt es aber daran, dass die Ange­bote nicht klar umris­sen sind und somit keine Preis­fin­dung mög­lich ist. Sollte die­ses auch bei Ihnen so sein, müs­sen Sie Ihre Ange­bote noch­mals über­ar­bei­ten. Neben einer kla­ren Posi­tio­nie­rung ist Ihr Ange­bot ent­schei­den für die Kun­den­ge­win­nung.

In die­sem Blog­ar­ti­kel möchte ich Ihnen die Vor- und Nach­teile der Preis­an­gabe vor­stel­len, und wie Sie die Preis­an­gabe unab­hän­gig von Ihrer Lei­stung auf Ihrer Web­site umset­zen kön­nen. Dafür habe ich am Ende des Arti­kels Tipps und Bei­spiele auf­ge­führt, die Ihnen sicher­lich wei­ter­hel­fen wer­den.

Warum wollen Kunden Preise auf Ihrer Website lesen?

Im Super­markt kön­nen Kun­den die Preise Ihrer gewünsch­ten Pro­dukte direkt am Pro­dukt bzw. Ver­kaufs­re­gal able­sen. Die­ses nicht nur für das End­pro­dukt, son­dern bei vie­len Arti­keln sogar auf das Gramm / Kilo genau. Diese Preis­an­ga­ben bie­ten dem Kun­den eine her­vor­ra­gende Mög­lich­keit, Preise der ver­schie­de­nen Anbie­ter zu ver­glei­chen und das gün­stig­ste Ange­bot für sich zu wäh­len. Die­sen Wunsch nach Trans­pa­renz über­tra­gen sie auch auf alle ande­ren Lei­stun­gen.

Denn neben der Ver­gleich­bar­keit wol­len Kun­den schon im Vor­feld wis­sen, was Sie an Lei­stun­gen für ein bestimm­tes Ent­gelt erhal­ten. Gerade bei Lei­stun­gen, die nicht kon­kret und greif­bar sind, kann der Preis eine erste Ent­schei­dungs­hilfe zur Kon­takt­auf­nahme sein.

Sollten Sie Preise auf der Website angeben?

Doch wie ist es bei Dienst­lei­stern oder Anbie­tern von bera­tungs­in­ten­si­ven Lei­stun­gen aus? Hier fin­den sie auf der Web­site oft statt Preis­an­ga­ben den Hin­weis „Gerne erstel­len wir Ihnen ein indi­vi­du­el­les Ange­bot“ sowie ein Kon­takt-For­mu­lare, mit dem Sie ein Preis­an­ge­bot anfor­dern kön­nen. Ob das der geeig­nete Weg für Ihr indi­vi­du­el­les Ange­bot ist, beleuch­ten wir im Laufe die­ses Arti­kels.

Was spricht gegen Preise auf der Website?

Sie haben gemerkt, dass wir bis jetzt noch keine klare Ant­wort was für und was gegen eine Preis­an­gabe auf der Web­site spricht, gefun­den haben. Nach­fol­gend habe ich Ihnen die am häu­fig­sten genann­ten Argu­mente auf­ge­führt, die gegen eine Preis­an­gabe spre­chen. Viel­leicht fin­den Sie ja wei­tere Argu­mente die aus Ihrer Sicht gegen eine Preis­an­gabe spre­chen:

  • meine Mit­be­wer­ber sol­len nicht erfah­ren, wie­viel ich mit mei­nen Pro­jek­ten umsetze.
  • für mich ist es leich­ter, den Preis in einem per­sön­li­chen Gespräch zu ver­tre­ten.
  • es sol­len sich nur Kun­den bei mir mel­den, die einen kon­kre­ten Kauf­wunsch bzw. Bera­tungs­be­darf haben.
  • ich möchte nie­man­den abschrecken, der den Inhalt mei­ner Lei­stung noch nicht detail­liert kennt.

Was spricht für Preise auf der Webseite?

Die Argu­mente gegen eine Preis­an­gabe sind sicher­lich für viele nach­voll­zieh­bar, man kann das aber auch ganz anders sehen. Wer Preise auf sei­ner Web­site angibt:

  • gibt dem Kun­den schon ein­mal eine Ori­en­tie­rungs­hilfe mit wel­chen mone­tä­ren Auf­wand zu rech­nen ist.
  • schafft Ver­trauen und Trans­pa­renz. Es zeigt, dass Ihre Lei­stun­gen klar struk­tu­riert sind und Preise nicht nach Lust und Laune ange­passt wer­den.
  • muss mit dem Kun­den keine Preis­ge­sprä­che mehr füh­ren. Die Rah­men­be­din­gun­gen sind ja bekannt
  • ver­mei­det Anfra­gen von Inter­es­sen­ten, für die die Preis­ge­stal­tung bzw. der Stun­den­satz nicht infrage kommt.
  • erreicht auch die­je­ni­gen, die ohne eine Preis­an­gabe kei­nen Kon­takt auf­neh­men wür­den.

Preise auf der Website: Ja oder nein?

Was denn nun? Preis­li­sten auf der Web­site ange­ben, ja oder nein? Berech­tigte Frage, die aber nicht all­ge­mein­gül­tig zu beant­wor­ten ist. Ent­schei­dend für eine Preis­an­gabe oder nicht ist ein­mal Ihr Pro­dukt bzw. Ihre Lei­stung und was in Ihrer Bran­che üblich ist. Im näch­sten Teil die­ses Arti­kels gebe ich Ihnen Bei­spiele für Lei­stun­gen, die nicht klar zu beprei­sen sind.

Als Unter­neh­mer müs­sen Sie sich anhand der auf­ge­führ­ten Argu­mente ent­schei­den, wel­che Fak­to­ren für Sie wich­tig sind und wie indi­vi­du­ell Ihr Ange­bot wirk­lich ist. Natür­lich müs­sen Sie auch beach­ten, was in Ihrer Bran­che üblich ist.

Sie ent­schei­den damit auch, wel­che Anfra­gen Sie bekom­men wol­len. Ohne Preis­an­gabe fehlt Ihnen ein wich­ti­ger Fil­ter, der Inter­es­sen­ten von Beginn an aus­schliesst. Wie bei der Posi­tio­nie­rung Ihres Unter­neh­mens wol­len und kön­nen wir nicht jeden errei­chen. Es ist zwar schön, jede Menge Erst­ge­sprä­che zu füh­ren, aber auch kosten­in­ten­siv wenn von Beginn an der Preis als unüber­wind­bare Hürde zwi­schen ihnen steht.

Aller­dings hängt die Ent­schei­dung zur Preis­an­gabe nicht alleine von Ihnen ab. Wie sind Ihre Wunsch­kun­den gestrickt? Erwar­ten Sie eine kon­krete Preis­an­gabe auf Ihrer Web­site oder ist ihnen bewusst, dass Ihre Lei­stung so indi­vi­du­ell ist, dass ein Ange­bot maß­ge­schnei­dert sein muss.

Neh­men Sie sich Zeit für die Betrach­tung der Preis­an­gabe aus Kun­den­sicht. Spre­chen Sie mit Freun­den, Mit­ar­bei­tern und Kol­le­gen, was sie als Ihr Kunde erwar­ten wür­den. Schauen Sie auch, wie sich Ihre Mit­be­wer­ber ver­hal­ten.

Prü­fen Sie, ob Sie anstatt Stun­den­sät­zen Bera­tungs- / Lei­stungs­pa­kete anbie­ten kön­nen. Die­ses ver­hin­dert oft anstren­gende Preis­ver­hand­lun­gen und kann bei rich­ti­ger Gestal­tung Ihre Erträge erhö­hen ohne das die not­wen­dige Trans­pa­renz ver­lo­ren geht.

So könnten Sie das auf Ihrer Website umsetzen

Wie auch immer Sie sich ent­schei­den wer­den, gilt es Preise rechts­si­cher dar­zu­stel­len. Infor­ma­tio­nen zur Preis­aus­zeich­nung fin­den Sie in der Preis­an­ga­ben­ver­ord­nung (PAngV)). Für alle die nicht unter die Preis­an­ga­ben­ver­ord­nung fal­len, habe ich fol­gende Emp­feh­lun­gen:

Mög­lich­keit 1: Sie erstel­len eine Preis­li­ste, die Sie auf Nach­frage ver­sen­den. So haben Sie bereits einen ersten Fil­ter auf Ihrer Web­site. Wer Ihre Preis­li­ste anfor­dert, zeigt ja schon ein­mal grund­sätz­li­ches Inter­esse. Als Emp­feh­lung würde ich die Preis­li­ste erst nach einem kosten­freien Erst­ge­spräch zur ver­fü­gung stel­len. Denn wenn Ihre Ange­bote so klar zu bezif­fern sind, könn­ten Sie sie ja gleich auf Ihrer Web­site ver­öf­fent­li­chen.

Mög­lich­keit 2: Sie fas­sen Ihre Lei­stun­gen zu attrak­ti­ven Ange­bots­pa­ke­ten zusam­men. Hier soll­ten Sie dar­auf ach­ten, dass die Ein­stiegs­hürde (Preis) nicht so hoch ist. Nur in den sel­ten­sten Fäl­len kauft ein Kunde gleich ein hoch­prei­si­ges Ange­bot. Es sei denn, der Schmerz­punkt ist bei dem Kun­den so hoch, dass er Ihre Lei­stung unbe­dingt will.

Mög­lich­keit 3: Sie arbei­ten mit Preis­span­nen, zum Bei­spiel ab 99,00 Euro oder von 99,00 Euro bis 249,00 Euro. So haben Inter­es­sen­ten einen ersten Anhalts­punkt über die Höhe der Kosten.

Mög­lich­keit 4. Sie kön­nen auch meh­rere Arten mischen. Bei­spiels­weise machen Sie ein Ein­stiegs­an­ge­bot, wel­ches Sie mit einem Preis ver­se­hen. Wei­tere Ange­bots­pa­kete sind dann indi­vi­du­ell auf den Unter­stüt­zungs­be­darf des Kun­den abge­stimmt.

Fazit

Es ist eine indi­vi­du­elle Ent­schei­dung, ob Sie Preise auf Ihrer Web­site ver­öf­fent­li­chen oder nicht. Ich per­sön­lich habe mich dafür ent­schie­den, Preise für Lei­stun­gen anzu­ge­ben, die ich genau bezif­fern kann. Für Lei­stun­gen, wo ich den Bera­tungs­be­darf mei­nes Kun­den nicht im Vor­aus bewer­ten kann, habe ich keine Preise ange­ge­ben. Diese gebe ich dann nach einem kosten­freien Erst­ge­spräch in Form eines Ange­bo­tes bekannt.

Ich hoffe, Sie haben wei­tere Argu­mente fin­den kön­nen, die für oder gegen eine Preis­an­gabe auf Ihrer Web­site spre­chen.

Über den Autoren

Hallo, mein Name ist Diet­mar Fuleda. Seit über 20 Jah­ren unter­stütze ich Coa­ches, Bera­ter und Dienst­lei­ster dabei, ihre Wunsch­kun­den nicht nur zu gewin­nen, son­dern auch zu begei­stern. Mein Fokus liegt auf dem oft Über­se­he­nen: einer kla­ren Posi­tio­nie­rung und einem unwi­der­steh­li­chen Ange­bot. Denn ohne die­ses Fun­da­ment bleibt jede Mar­ke­ting­kam­pa­gne erfolg­los, unab­hän­gig von der Posting-Häu­fig­keit oder Reich­weite in sozia­len Netz­wer­ken.

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